Zu der Geschichte - Autorenseite Michael Derbort

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Zu der Geschichte

Lesefutter > Romane > Asphaltkinder

Die Beweggründe

Sozial Schwache leben in spätrömischer Dekadenz? Steht es uns wirklich zu, das sogenannte "Präkariat" du verdammen und zu verteufeln? Wer sind wir eigentlich, dass wir es uns leisten, Menschen mit einem anderen Sozialstatus zu bewerten und abzuwerten?
Es waren die Worte eines FDP-Politikers gewesen, die in mir den Wutteufel entfacht hatten. Ein Wutteufel, der mich schlussendlich dazu veranlasst hatte, diesen Roman in nur einer Woche herunterzuschreiben und ihn anschließend lediglich nach einer Korrekturschleife dem Verlag zu schicken. Dass ich damit offene Türen eingerannt habe, war daran zu erkennen, dass bereits wenige Wochen später der Vertrag ins Haus geflattert kam.
Böse Zungen mögen behaupten, dass diese Geschichte der eines SAT1-"Damas" gleichen würde. Das stimmt: Ich habe bewusst zu diesen Klischees gegriffen. Mit einem Unterschied - das in den Schwachmatensendern übliche Happy End gibt es hier nicht! Es bleibt eine zunächst gefällige Geschichte, die sich schließlich in ein bitterböses Ende manövriert.
Jeder, der im Zusammenhang mit anderen Menschen ganz gerne mal das Wort "Assis" verwendet, jeder, der glaubt, sich über sozial Schwache erheben zu können, jeder, der sich ganz einfach nur für etwas Besseres hält, der möge sich einmal überlegen, was der MENSCH hinter diesen Vorurteilen zu sagen hat.
Viele dürften mir vorwerfen, dass "Alsphaltkinder" völlig klischeeüberladen sei. Na und? Wenn ich eine Aussage treffen möchte, die möglichst viele Leser erreicht, dann nützt es nichts, wenn ich mit Hirngewichse um mich werfe, das nur eine elitäre Minderheit versteht, die entweder sowieso auf meiner Linie ist oder der die Gefühle "jener unter ihnen" ohnehin komplett am Arsch vorbeigehen. Genaugenommen wünsche ich mir (als unverbesserlicher Idealist) mehr Solidarität untereinander. Es mag überraschend klingen, aber dabei bricht keinem ein Zacken aus der Krone und in der Summe dürfte die Welt dann gleich wieder einen Ticken mehr erträglich sein. Das ist alles. Nicht mehr. Nicht weniger.


Kurzinhalt

Die 16-jährige Lena wächst unter erbärmlichen Verhältnissen auf. Ihre Eltern sind Alkoholkrank und Messies. Um überleben zu können, ist Lena von Kindesbeinen an darauf angewiesen, ihr Leben irgendwie eigenständig zu meistern. Außer ihren beiden Freunden Rocco und Kralle hat sie niemanden.
Das Blatt wendet sich, als Rocco von seinem brutalen Vater zu Tode geprügelt wird. Lena vertraut sich der engagierten Polizistin Biggi an und wird mit deren Hilfe aus dem maroden Elternhaus geholt. Das eingeschaltete Jugendamt nimmt sich ihrer an und leitet alles in die Wege, um ihr den Weg in ein autarkes Leben zu ermöglichen. Alles scheint sich positiv zu entwickeln, bis ein drittklassiges Boulevardblatt Lena und ihre Geschichte verheizt. Öffentlich als „Müllmädchen“ verschrien und unverfremdet fotografiert ist sie nunmehr schlimmen Anfeindungen ausgesetzt. Eines Tages eskaliert die Situation.

 
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü