Zu den Geschichten - Autorenseite Michael Derbort

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Lesefutter > Romane > Die seltsamen Maschinen des Professor Dobbs

Was ist denn das?
Die Welt wird im Chaos versinken und dieses Chaos hat einen Namen: Professor Seymour Dobbs, seines Zeichens passionierter Erfinder, der es leider immer ein wenig zu gut meint und als Folge missglückter Experimente der Menschheit Besuche von untoten Rockstars, Jesus, sprechenden Pinguinen, Dinosauriern, Zombies, Außerirdischen, wiedererweckten Diktatoren und vielem mehr beschert.
Vergessen Sie alles, was Sie von Naturkatastrophen wissen.
Ein Lötkolben in der Hand des falschen Mannes vermag weitaus mehr Unheil anzurichten.
Nämlich in der Hand von Professor Dobbs.


Was soll das denn?


Wer sich ohne Vorwarnung die die Welt von Professor Dobbs und seinen Erfindungen begibt, ist vermutlich geneigt, mir diverse verschreibungspflichtige Medikamente zu empfehlen. Bisweilen werden Vermutungen geäußert,
ich wolle mich mit meinem Geschreibsel an die Erfolge von Douglas Adams ranhängen. Dergleichen möchte ich sofort vehement dementieren: Ich schätze das Werk von Douglas Adams sehr, es hatte mir einige Stunden brüllenden Gelächters beschert und es ist für mich Pflichtprogramm in meinem Bücherregal. Gleiches gilt übrigens auch (um weiteren Säuen, die durchs Dorf getrieben werden sollen, vorzubeugen) für Terry Pratchett, Tom Sharpe, Robert Rankin und vielen anderen Autoren solch vergnüglicher Lektüre.
Nein, Professor Dobbs hatte eigentlich als Computerspiel-Serie das Licht der Welt erblickt. Das ist auch schon knapp 20 Jahre her. Seinerzeit hatte ich Knobelspiele fabriziert und war dann auf die ulkige Idee gekommen, diese Games mit einer Hintergrundgeschichte zu versehen und daraus eben eine Serie zu machen. Das Programmieren hatte ich dann irgendwann aufgesteckt, Professor Dobbs war als Bodensatz übrig geblieben und somit ist 1999 der erste Roman "Die seltsamen Maschinen des Professor Dobbs" entstanden.
Erst gemeint ist da gar nichts. Vielmehr habe ich mich munter in der Klischee-Kiste bedient und diese Stereotypen bis zum Anschlag übersteigert (etwa die Sekretärin Betsy: hüsch, blond, strohdumm, gut im Bett). Wer dahinter Sexismus sieht und darin einen Widerspruch zu meinen Einlassungen zu Frauenrollen im Zusammenhang mit "Weltenstein" zu sehen glaubt, der bemühe doch bitte mal den Duden und schlage unter dem Begriff "Satire" nach.
Das Konzept der Romane lässt sich unter dem Motto eines Werbeslogans eines bekannten Autoherstellers zusammenfassen: "Nichts ist unmöglich". Oder anders: Es gibt keine Grenzen, weder in den Geschichten, noch in dem, was Verlag, Sprecher, Musiker und alle anderen draus machen. Wenn Sie so möchten, ist die gesamte Professor-Dobbs-Serie ein einziger riesiger Blödsinn.
Blödsinn übrigens, der sehr viel Arbeit macht.


Die Grenzen verschwimmen

Eigentlich sind die Professor-Dobbs-Romane genauso wie andere Romane auch: Es gibt eine Story, mehrere Erzählebenen mit Cliffhangern, eine Exposition, die Eskalation der Ereignisse und abschließend eine Auflösung und ein halbwegs plausibles Ende. "Halbwegs plausibel?", werden jetzt vermutlich einige Leser fragen. Jawohl, denn genau genommen lässt sich dieser Irrsinn nicht wirklich auflösen. Das ist auch gar nicht die Absicht. Eigentlich basiert diese Serie auf der Idee, Mainstream jenseits des Mainstreams zu machen. Teil davon ist, die gängigen Regeln weitgehend außer Kraft zu setzen. Jeder Lektor würde jetzt schon schreiend die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. "Nein! Das geht nicht!", höre ich ihn schon schreien. "Regeln sind dazu da, eingehalten zu werden! Der Leser benötigt eine feste Struktur, damit er sich in der Geschichte wiederfindet. So weit weg von der Realität kann das nichts werden! Das muss nochmal neu geschrieben werden und zwar ohne diese exzentrischen Auswüchse!"
Damit wären bereits 90% der Stories im Reißwolf, der Rest wäre langweiliges Gedümpel. Mit anderen Worten (an die Lektoren): Chillt mal ab, Leute. Ihr dürft dem Leser durchaus ein Mindestmaß an Intelligenz zutrauen - bereits daran erkennbar, dass selbiger in der Lage ist, zu lesen und Zusammenhänge zu erfassen.
Wer Professor Dobbs liest, sollte imstande sein, sich auf lupenreinen Unfug einzulassen. Jeden Autoren packt es irgendwann und er möchte auch mal die die Pfade der heiligen Kuh Literatur verlassen. Heinrich Böll hatte es getan, Siegfried Lenz ebenfalls (übrigens mit einem grandiosen Händchen für Wortwitz) und selbst Goethe saß mithin der Schalk im Nacken. Okay, in dieser Liga spiele ich gar nicht - streng genommen bin ich Horrorautor (auch wenn ich mich nicht gerne in Schubladen stecken lasse). Und trotzdem möchte auch ich hin und wieder mal (um es volkstümlich auszudrücken) die Sau rauslassen. Wenn Sie also in diesen Geschichten auf Aliens stoßen, bei denen es zur Höflichkeit gehört, dass sie sich mit einem Schlag in die Fresse begrüßen, wenn Sie über längst hingerichtete Diktatoren aus der jüngeren Geschichte stolpern, die eine Death-Metal-Band gründen, wenn sich gar König Artus mit der New Yorker Polizei anlegt, dann wundern Sie sich einfach nicht, lesen Sie weiter, als wäre das völlig normal. So kommen Sie ohne Beulen aus der Nummer wieder raus.


 
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